Was bedeutet „Hôtié“? Das Wort lässt sich vom französischen Wort „hôte“ ableiten (vgl. lat. „hospes“) und bedeutet Gast bzw. Gastgeber. So können wir auch vom Haus der Viviane sprechen. Das früher auch als Druiden-Grab bezeichnete Hôtié der Viviane ist ein aus kleinen violetten Schieferplatten erstellter Dolmengang, der sich am Wanderweg GR 37 befindet.
Das Monument ist eine Seltenheit in der Bretagne und wurde um 2500 v. Chr. errichtet. Die Bezeichnung „Hôtié“ der Viviane entstand vermutlich im Hinblick auf die Legende des Tals ohne Wiederkehr, in dem untreue Ritter Unheil fanden, wo aber auch der Feenspiegel liegt, und die Fee Viviane, Herrin des Sees, zu Hause war.
Sie stammt wahrscheinlich aus 19. Jahrhundert. Zu dieser Zeit wurden megalithische Stätten oft mit dem Druidenkult in Verbindung gebracht. Die neusteinzeitliche Anlage besteht aus einem 2,9 m langen und 1,4 m breiten Koffer, der von 12 roten Schiefersteinen umgeben wurde. Die Steinplatten, die ursprünglich über dem Koffer lagen, wurden entfernt.
Bei Grabungsarbeiten im Jahr 1982 konnte neben dem Koffer ein elliptischer Cairn (ein über einer Grabstätte errichteter Steinhaufen) aufgedeckt werden. Dieses bemerkenswerte Bauwerk wurde 1992 zugedeckt, da es zu stark beschädigt worden war.
Spaziergang mit der Erzählerin Marie Tanneux @Patrick Lecouffle
(Quellen: „La forêt de Brocéliande“ von Pierrick Gavaud und „La préhistoire en Brocéliande“ von Jacques Briard)