Die Gralskirche

église du graal @Emmanuel Berthier

Die Artus-Sage in einer christlichen Kirche …

Im Dörfchen Tréhorenteuc, Hochbretagne, enthüllt die Kirche der hl. Onenne überraschende Glasfenster …

Die Gralskirche @BERTHIER Emmanuel

Eine Schutzheilige: Die hl. Onenne

Die im 12. Jahrhundert errichtete Kirche von Tréhorenteuc ist der heiligen Onenne gewidmet. Sie war eine Schwester des Königs Judicael, legte aber ein Gelübde der Armut ab und zog nach Tréhorenteuc. Fabelhafte Legenden umranken die Figur: Es wird erzählt, dass sie einen Kuss der Jungfrau Maria erhielt, als sie dieser Rosen schenkte. Die hl. Onenne liege außerdem unter der Kirche begraben!

Eine einzigartige Kirche für einen einzigartigen Priester

1942 wurde der Priester Henri Gillard als Rektor in das abgelegene Dörfchen Tréhorenteuc gerufen. Die Bewohner hatten sich vom Glauben abgewandt, die Kirche zerfiel langsam … Ein trauriger Anblick für einen Priester! Doch war Henri Gillard aus einem guten Holz geschnitzt: Er war überzeugt, dass allen Religionen derselbe Glaube zugrunde lag! Und als er die Kraft der Legenden in Brocéliande entdeckte, entschloss er sich, seine Kirche zu verwandeln, um das Evangelium durch den Mythos des Grals erscheinen zu lassen …

12 Jahre lang finanzierte der Priester die Renovation seiner Kirche. Über die Jahre hinweg erlangte die Kirche mit der Unterstützung der Angehörigen der Kirchgemeinde und der lokalen Gemeinden die heute bekannte Form. So legte sie ihren Staubmantel ab und wurde in ein Kleid von Legenden gehüllt, in dem Glaube und Mythos zusammenfließen …

Vergessen Sie nicht, das große Glasfenster im Kirchenchor zu bestaunen und versuchen Sie, alle Anspielungen und Verweise auf die arturischen Legenden zu entdecken!

Die Statuen der Kirche

Zwei Statuen haben soeben ihren Weg zurück in die Kirche gefunden, nach einem mehrwöchigen Aufenthalt bei fachkundigen Restauratoren. Bei der ersten handelt es sich um eine Statue der Jungfrau Maria vom Rosenkranz aus dem 18. Jahrhundert. Sie wurde gereinigt und restauriert. Die zweite Statue bildet Johannes den Täufer ab. Sie stammt aus dem 15. Jahrhundert und wurde zunächst untersucht, um den Restaurationsbedarf abzuklären.

 

 

Das Mosaik des weißen Hirsches

Beim Betreten der Kirche finden sie links das Mosaik des weißen Hirsches, das von den Odorico-Ateliers gefertigt wurde. Es enthält zahlreiche Figuren, die auf die christliche Religion verweisen, aber die Symbolik geht weit darüber hinaus: Der Hirsch steht für Christus, und die vier Löwen sind eine Allegorie der vier Evangelisten. Doch damit nicht genug! Diese Elemente sind auch in einem Teil der berühmten Gralssuche zu finden … Wagen Sie es, unter dem majestätischen Blick des Hirsches nach dem mysteriösen Gegenstand zu suchen?

Richten Sie den Blick beim Verlassen der Kirche noch kurz nach oben. Unter dem Dach ein mysteriöser Satz: „La porte est en dedans“ (z. dt.: „Die Tür ist innen drin“). … eine Einladung zur Entdeckung einer anderen Welt …

 

In Bildern

Die Gralskirche - Tréhorenteuc - Kredit : Emmanuel Berthier Mosaik - weißer Hirsch @BERTHIER-Emmanuel Statue des Abtes Gillard - Gralskirche - Tréhorenteuc Die Gralskirche - Tréhorenteuc - Kredit : Emmanuel Berthier